Nach dem Topmodell ECP-M6X legt Emphaser mit Universallautsprechern der G-Serie nach. Wir testen das 10er System ECP-G4, das 13er ECP-G5 und das 16er Set ECP-G6.
Neben der Monolith Serie M führt Emphaser dieses Jahr erstmals die Gravity Serie ein, die ein kleines Stück unterhalb der M Systeme angesiedelt ist. Es gibt drei Sets in den gängigen Größen 10er, 13er und 16er, jeweils als Zweiwegesystem mit Hochtöner und Frequenzweiche. Im Gegensatz zur M Serie mit ihren roten Farbtupfern geben sich die G Lautsprecher vollkommen dezent in schwarz-grau, was ihnen einen sehr wertigen Eindruck beschert. Überhaupt gehören unsere G4, G5 und G6 zu den Lautsprechern, die deutlich teurer aussehen als sie sind. Mit Preisen ab 200 Euro gehören sie zu den bezahlbaren Sets, ihre Verarbeitung und Anfassqualität ist jedoch eine Klasse höher. In dieser Preisklasse nicht alltäglich sind die Aluminium Druckgusskörbe, die mit ihren Doppelspeichen hervorragend belüftet sind.
Beim 16er stammt der Korb direkt vom Topmodell M6X ab, sicherlich eine sehr gute Referenz. Auch die Antriebe sind bildschön verarbeitet mit ihren grau lackierten Ferritringen, und den perfekt bearbeiteten Polplatten die plangedreht und hübsch angepasst daherkommen.
Alle Tieftöner haben 25 Millimeter Schwingspulen auf Aluminiumträgern, wie es in dieser Klasse üblich ist. Bei den Membranen macht Emphaser keine Experimente, sie bestehen aus Papier, was eigentlich immer gut ist. Dennoch gab man sich damit nicht zufrieden und spendierte noch eine Beschichtung mit Quarzkristallen, so dass sich die Membranen wie Sandpapier anfühlen. Die Dustcaps bestehen aus dem gleichen Material, sie sind invers geformt und recht groß.
Der G Serien Hochtöner ist ebenso ansprechend verarbeitet wie seine Tieftonkollegen. In einem stabilen Kunststoffgehäuse finden wir eine 25 Millimeter Gewebemembran, deren Geometrie in Hinsicht auf optimales Abstrahlverhalten optimiert wurde. Mit 16 Millimetern Einbautiefe gehört die Emphaser Kalotte nicht zu den ultraflachen Vertreterinnen ihrer Art, sie bleibt dabei jedoch kompakt genug, um leicht installiert zu werden.
Die Frequenzweiche ist aufgeteilt in Hochton- und Tieftonzweig, die jeweils im Anschlusskabel untergebracht sind. So verzichtet Emphaser auf ein nett anzusehendes Weichengehäuse zugunsten zweier kleiner Kästchen, die wiederum leichter zu installieren sind. An der Schaltung selbst wurde jedoch nicht gespart, wir finden zwei ausgewachsene 12 dB Filter mit anständigen Bauteilen. Besonders die verzerrungsarme Luftspule im Tiefpass und die Metalloxidwiderstände zur Regelung des Hochtonpegels können gefallen.
Messungen und Sound
Die Impedanzmessung des Hochtöners ergibt eine mit 1,4 kHz recht niedrige Resonanzfrequenz, die darauf hindeutet, dass ein kleines Koppelvolumen vorhanden ist. Ebenfalls auffällig ist die deutliche Ausprägung der Resonanz, dies liegt daran, dass Emphaser auf Ferrofluid im Luftspalt verzichtet, das dort zur Kühlung zugesetzt werden kann. Der Amplitudengang des Hochtöner überzeugt, er läuft sauber durch bis 30 kHz – nicht schlecht für eine 25er Gewebekalotte. Weiterhin fällt auf, dass alle Frequenz weichen unterschiedlich sind und sich in den Bauteilewerten unterscheiden. Hier hat Emphaser tatsächlich den Aufwand betrieben, die Trennfrequenz zwischen Hochtöner und Tieftöner mit zunehmender Größe leicht nach unten zu verschieben, außerdem ist der G4 Hochton ein dB lauter abgestimmt. So viel Detailarbeit findet man lange nicht bei allen Herstellern.
Die Tiefmitteltöner laufen mit ihren Papiermembranen wie erwartet gutmütig ohne Resonanzpeaks, leider schleichen sich, besonders bei erhöhten Pegeln, ein paar Verzerrungen ein. Klanglich gefallen alle drei Systeme mit einem tollen Hochtonbereich, der sehr fein auflöst, jedoch frei von Schärfe ist. Auch die räumliche Darstellung des musikalischen Geschehens kann überzeugen. Der Mittenbereich mit Männerstimmen kommt mit dem nötigen Biss ans Ohr, so dass die G Systeme nicht langweilig oder verschlafen klingen. Sehr ausgewogen macht das G5 Musik, beim G6 ist der Bass naturgemäß am ausgeprägtesten im Klangbild vorhanden. Einig sind sich G4, G5 und G6 wieder bei der recht strammen Basswiedergabe ohne Pumpen oder Blähbass.
Fazit
Emphasers ECP-G4, ECP-G5 und ECP-G6 sind hervorragend verarbeitete und sauber entwickelte Systeme, die in ihrem Preisbereich keinen Vergleich scheuen müssen.
Quelle hifitest.de